Ohne Zweifel. Target hatte recht, als sie den Produkt Launch 2019 mit dem Slogan „Normal will change“ ankündigten. Ja, wenn man so will hat sich etwas im bereich Steeldart grundlegend geändert. Seit Jahrzehten war die Spitze eines Steeldarts fest. Man kann sie zwar wechseln, aber das ist kompliziert und erfordert spezielles Werkzeug. Nun, eigentlich musste man das ja auch nicht. Die Spitzen hielten fast für immer, man konnte sie einfach nachschleiden wenn sie stumpf wurden und brachen fast nie. Wenn sie es dann aber doch taten, war der Ärger umso größer. Denn die Spitzen brachen zumeist im Barrel ab. so muste man sie mit speziellen Lösungsmitteln und Bohrern herausarbeiten. Das war kompliziert und vor allem nicht immer erfolgreich. 

Gerade in den letzten Jahren hatte auch Target mit einer Reihe hochwertige Spitzen dafür gesorgt, dass der Wechsel von Spitzen mehr und mehr in Mode kam. Die neuen Spitzen, wie die FireStorm Points und andere versprachen mehr Grip und besseren Halt im Board. Doch fest steht auch: Ständiges Wechseln der Spitzen tut dem Dart nicht gut. Gibt es andere Optionen? Nun, man kann unterschiedliche Spitzen auf Elektronikdarts drehen. Aber die sind dem Steeldartspieler in der Regel zu leicht. One Eighty hat ein System von Federstahlspitzen, die man tauschen kann. Aber auch das ist nicht wirklich die Lösung. Wie diese aussieht, das zeigt uns das SW-SS System von Target.

Wäre es nicht toll, in Sekunden die Spitzen der Darts wechseln zu können, ohne kompliziertes Werkzeug und Risiko, den Dart zu zerstören? Genau das bietet das patentierte SW-SS System. Die Spitzen werden mittels eines kleinen Kunsttoff-Tools im Barrel fixiert. Dieses liegt momentan jedem SW-SS Dartset bei – ok, es gibt ja momentan auch nur zwei unterschiedliche. Mit einem kleinen Gewinde rasten die Spitzen fest ein. Was Target verspricht und auch unsere eigenen Test bislang ergeben haben: Die Spitzen sind vom Wurfgefühl 100% identisch zu einer herkömmlichen Spitze. Es wackelt nicht beim Einschlag ins Bord oder sitzt lose im Barrel. Schön ist, dass die Spitzen teils etwas dünner sind, somit bieten sie noch präzisere Spielmöglichkeiten. Die Spitzen gibt es in verschiedenen längen, Gripverhältnissen und dann jeweils noch in Silber und Schwarz. Man kann sich also richtig austoben und viel herumprobieren. Falls einem dann eine Spitze oder die Länge der Spitze nicht gefallen sollte – in ein paar dutzend Sekunden ist der vorherige Zustand wiederhergestellt.

Was nun, wenn die Spitzen brechen? Dazu gibt es an jeder Spitze von SW-SS eine Sollbruchstelle. Egal was passiert – die Bruchstelle wird immer außerhalb des Barrels liegen. So kann man mit Hilfe des Tools diese herausdrehen und eine neue Spitze reindrehen. Ein riesiger Vorteil möchte man meinen. Target sagt selbst, dass die SW-SS Points genauso lange halten, wie eine normale Spitze. Ob das so ist, kann nur die Zeit zeigen. Denn schließlich sind die Spitzen erst seit kurzem auf dem Markt und uns fehlen wie allen anderen Nutzern auch die langfristigen Erfahrungswerte.

Die SW-SS Points gibt es auf dem neuen Phil Taylor Gen 6 Dart – Hammer Pfeil übrigens – und dem neuen SW-SS Dart. Letztere ist quasi der Prototyp, der erste in der Reihe der da kommenden SW-SS Darts. Beide Pfeile sind hochqualitativ, optisch ansprechend und haben ein super Wurfgefühl – wie immer bei Target, könnte man sagen.

Was wir aber heute mit Überzeugung festhalten können ist dies: Target hat mit den SW-SS Points eine wirkliche Revolution im Bereich Steeldart gebracht. Dies ist nicht nur Spielerei, das System hat das Zeug, die herkömmliche Spitze auf mittlere Distanz zu ersetzten – warum auch nicht. Jetzt werden die nächsten Monate und Jahre zeigen, wie sich das SW-SS System in der Prayis bewährt und wie die anderen Hersteller reagieren.